FONDS

„PERSÖNLICHE GESPRÄCHE DURCH DIGITALISIERUNG NICHT ERSETZBAR“

Anfang des Jahres haben ARAMEA Asset Management und HANSAINVEST eine neue Vertriebsgesellschaft gegründet, die PUNICA Invest. Die Redaktion der HANSAWELT sprach mit Geschäftsführer Stephan Lipfert über die Namensgebung sowie Ausrichtung und Ziele der Gesellschaft.

HANSAWELT: Herr Lipfert, mit der PUNICA Invest gibt es nun eine weitere Vertriebsgesellschaft am Markt: Gibt es davon nicht eigentlich schon genug in der Fondsbranche?

Stephan Lipfert: Vertrieb kann es in unserer Branche gar nicht genug geben (lacht). Tatsächlich haben Sie natürlich recht, dass wir schon eine sehr hohe Dichte in Deutschland haben, aber die PUNICA Invest ist nicht wirklich eine „neue“ Vertriebsgesellschaft.
“PUNICA ist nicht wirklich eine ‚neue’ Vertriebsgesellschaft.”
HANSAWELT: Bevor wir über das „Neue“ reden, lassen Sie uns kurz auf den Namen zu sprechen kommen. Einige Leser verbinden eventuell spontan ein anderes Produkt damit: Wie ist der Name der Gesellschaft entstanden?

Lipfert: Ursprünglich war die Idee, die Firma ARAMEA HANSAINVEST Service GmbH zu nennen. Ein zugegeben eher sperriger Name. Als wir dies unserem Marketingexperten vorgeschlagen haben, wäre er fast aus dem Fenster gesprungen. Kurze Zeit später kam die Idee auf, uns nach dem Granatapfel zu benennen, lateinisch Punica granatum. Uns gefiel der Name, da der Granatapfel sehr gesund ist und auch als Logo gut zu uns passt. So hat er verschiedene Kammern – für uns Anlageklassen –, in denen die Kerne – für uns Fonds – sitzen und die Schale – also die Klammer drum herum – ist die PUNICA. Ich finde, das ist ein sehr eingängiges Bild.

HANSAWELT: Auf den Namen folgt die Gründung. Welche Idee steckt also hinter PUNICA Invest?

Lipfert: Wir sehen schon seit Längerem im Asset-Management einen erheblichen Druck auf die Margen, sodass Kosten immer stärker hinterfragt werden. Dies macht selbstverständlich auch vor dem Vertrieb nicht halt. Umso wichtiger ist es zu schauen, wo man Synergieeffekte nutzen und Kräfte bündeln kann. Aus diesem Grund ist die PUNICA Invest aus einem Zusammenschluss der externen Vertriebe der SIGNAL IDUNA Asset Management und der ARAMEA Asset Management entstanden. Durch diese Bündelung können wir insbesondere die Marketingkosten, aber auch Reise- und Veranstaltungskosten reduzieren, da wir nun gemeinsam auftreten. Auch mit den Kollegen von der HANSINVEST arbeiten wir eng zusammen und können Mehrwerte für unsere Kunden schaffen, das heißt eine breitere Betreuung zu geringeren Kosten anbieten.

HANSAWELT: Welche Differenzierungsmerkmale zu anderen Vertrieben gibt es?

Lipfert: Ein wesentlicher Unterschied ist, dass wir nicht vollkommen unabhängig agieren, sondern in einem sehr starken Verbund tätig sein dürfen. So können wir unseren Kunden auch individuelle Lösungen anbieten beziehungsweise Dienstleistungen, die nicht nur originär von einer Vertriebsgesellschaft erbracht werden. Zudem haben wir eine sehr breite Plattform, sodass wir die Anforderungen vieler Kunden bedienen können.
Außer Immobilien können wir unseren Kunden in nahezu allen Assetklassen Lösungen anbieten.”
HANSAWELT: Worauf dürfen sich die Kunden in der Zusammenarbeit denn freuen?

Lipfert: Wir konzentrieren uns auf die Betreuung professioneller Kunden (B2B) und haben dank unserer Partner eine sehr breite Palette. Im Rentenbereich sind wir in allen gängigen Segmenten und auch bei interessanten Spezialthemen wie Nachrang- und Wandelanleihen sehr gut besetzt – dies ist ein Schwerpunkt unserer Arbeit. Bei Aktien sind wir ebenfalls sowohl mit quantitativen als auch fundamentalen Strategien ausgestattet. Zudem haben sind wir im Bereich Edelmetalle eines der Flaggschiff-Produkte am Markt. Man könnte es auch anderes formulieren: Außer Immobilien können wir unseren Kunden in nahezu allen Assetklassen Lösungen anbieten.

HANSAWELT: Unabhängig vom Markteintritt verfolgt jedes Unternehmen seine Ziele. Welche haben Sie sich bei PUNICA Invest gesetzt?

Lipfert: Unsere kurzfristigen Ziele ergeben sich aus der aktuelle Corona-Krise. Hier steht die Betreuung unserer Kunden im Fokus, um gemeinsam diese schwierige Zeit zu meistern. Dabei ist die transparente
Kommunikation sehr wichtig, damit unsere Kunden auf guter Datengrundlage Entscheidungen treffen können. Mittelfristig möchten wir ein geschätzter Partner für unsere Kunden sein und unsere Plattform sukzessive mit weiteren interessanten Strategien anreichern. Wir haben hier bereits einige Kooperationsangebote, die sehr gut zu uns und unseren Kunden passen könnten.
“Digitale Angebote bieten auch Möglichkeiten der Effizienzsteigerung.”
HANSAWELT: Kommen wir zu einem anderen aktuellen Thema: Der digitale Wandel macht sich mehr und mehr in der Gesellschaft bemerkbar. Wie beeinflusst dies schon jetzt den Fondsvertrieb und was erwarten Sie zukünftig?  

Lipfert: Ich bin der festen Überzeugung, dass die Digitalisierung auch unsere Branche sinnvoll ergänzt. Wir erleben gerade in der aktuellen Corona-Krise, wie wichtig es ist, dass man neben dem persönlichen Gespräch auch andere Kanäle zur Kommunikation nutzen kann und muss. Hier sind kreative Lösungen gefragt, die auch nach der Krise sicherlich weiterhin genutzt werden. Zudem bieten digitale Angebote auch Möglichkeiten der Effizienzsteigerung, da unsere Kunden sich zum Beispiel direkt mit den Portfoliomanagern austauschen können und sich so die verfügbare Zeit sehr effektiv einsetzen lässt. Auch Kundenveranstaltungen und Schulungen finden aktuell digital statt. Ich bin gespannt, ob sich diese Angebote auch nach dem Ende des Shutdown halten werden. Bei aller Digitalisierung glaube ich aber dennoch nach wie vor an das persönliche Gespräch. Schließlich haben unsere Dienstleistungen auch sehr viel mit Vertrauen und Verantwortung zu tun und beides lässt sich im direkten Kontakt meines Erachtens am besten aufbauen.
“In der Corona-Krise sind in der Kommunikation kreative Lösungen gefragt.”
HANSAWELT: Der Miteigentümer HANSAINVEST verwaltet als Service-KVG nicht nur konzerneigene Fonds, wie schon ein Blick auf die ARAMEA-Produkte zeigt. Welche Rolle spielen die weiteren Produkte der Fondspartner in Ihren Planungen?

Lipfert:
Als Tochter der HANSAINVEST stehen wir sehr gerne auch diesen Managern aktiv zur Seite, wenn sie dies wünschen. Einige werden uns nicht benötigen, da sie bereits eigene Vertriebe besitzen. Grundsätzlich lohnt sich aber immer ein Gespräch mit uns, um gemeinsam die Vertriebschancen auszuloten. Wir arbeiten auch mit anderen Vertrieben vertrauensvoll zusammen und viele Kunden finden es gut, wenn sie beispielsweise bei einer Roadshow oder einem Webinar mehr als ein Thema von einem Anbieter hören.

HANSAWELT:
Wechseln Sie die Seite: Wie sieht Ihre persönliche Portfoliostrategie aus und warum?

Lipfert:
Da ich hoffentlich noch ein paar Jahre Zeit habe, bevor ich in den Ruhestand gehe, bin ich vergleichsweise offensiv unterwegs. Ich habe im Kern des Portfolios einen offensiven europäischen, einen ebenso offensiven amerikanischen und einen gehebelten Emerging-Markets-Aktienfonds. Die Rentenseite decke ich mit Nachranganleihen ab. Da diese im Moment unglaublich attraktiv erscheinen, habe ich vor Kurzem meine gesamte Liquidität dort investiert. Daneben habe ich einen Klassiker und einen Newcomer im Bereich der Technologiefonds und mag sowohl deutsche Small- und Mid-Caps als auch skandinavische Aktien. Und natürlich sollte meines Erachtens jeder etwas Gold haben: Ich decke auch dies mit einem bekannten Edelmetallfonds ab, der neben den Metallen auch in die jeweiligen Minen investieren darf.

Ansprechpartner bei PUNICA INVEST

Stephan Lipfert
Managing Director

Telefon + 49 40 866 488-120
stephan.lipfert@punica-invest.de
Lutz Bode
Managing Director

Telefon + 49 40 866 488-109
lutz.bode@punica-invest.de
Herbert Dietz
Managing Director

Telefon + 49 40 866 488-123
herbert.dietz@punica-invest.de