FONDS

​WANDELANLEIHEN: KONVEXITÄT
BIETET ANLEGERN VORTEILHAFTES
CHANCE-RISIKO-PROFIL

Mit Wandelanleihen können Anleger auch in Zeiten von Niedrigzinsen auskömmliche Renditen erzielen. Dieses zeigt beispielsweise auch die Entwicklung des ARAMEA Balanced Convertible. Die Redaktion der HANSAWELT sprach mit Fondsmanager Daniel Zimmer über die häufig vernachlässigte Anlageklasse der Wandelanleihen.

HANSAWELT: ​Herr Zimmer, das Thema Wandelanleihen ist vielen deutschen Anlegern noch wenig geläufig. Was genau verbirgt sich dahinter?

Daniel Zimmer: ​Eine Wandelanleihe ist eine Unternehmensanleihe, deren Wertentwicklung von der jeweiligen Aktie des Emittenten abhängt, da die Rückzahlung der Anleihe entweder in bar oder in Aktien erfolgen kann. Wichtig ist dabei, dass der Käufer das Recht hat zu entscheiden, ob er beim Rückzahlungstermin beziehungsweise während der Laufzeit ab einem gewissen Zeitpunkt lieber die Aktie des Emittenten oder aber sein eingesetztes Kapital zurückhaben möchte. Bei Zertifikaten zum Beispiel ist es anders. Der Anleger wird natürlich immer dann die Aktie als Rückzahlung wählen, wenn diese gut gelaufen ist und der Gesamtwert die Rückzahlungssumme in bar übersteigt. Sollte sich die Aktie schlecht entwickelt haben, bekommt der Anleger sein eingesetztes eingesetztes Kapital zurück, solange der Emittent solvent bleibt. 
“Wandelanleihen sind eine Nische, in die sich nicht viele Investoren vorwagen.”
​​HANSAWELT: Woran liegt es aus Ihrer Sicht, dass das Instrument so wenig genutzt wird?

Zimmer: Ich denke, es liegt daran, dass Wandelanleihen auf den ersten Blick komplex wirken, da neben der Anleihe auch das Wahlrecht mit berücksichtigt werden muss. Auch ist der Markt nicht so groß wie beispielsweise der Markt für Staatsanleihen oder klassische Unternehmensanleihen, sondern eher eine Nische, in die sich nicht viele Investoren vorwagen. Eigentlich sehr schade, da die Wandelanleihe gerade in zinslosen Zeiten ein sehr gutes Instrument für defensive Anleger ist, da sie sich je nach Marktsituation wie eine Anleihe oder eine Aktie verhält. Fallen die Kurse an den Aktienmärkten, verwandelt sich die Wandelanleihe immer stärker in eine klassische Anleihe und liefert Stabilität, da die Rückzahlung in Cas wahrscheinlicher wird, Bond-Floor genannt. Steigen die Aktienmärkte dagegen, nimmt die Wandelanleihe immer mehr den Charakter der zugrunde liegenden Aktie an, da der Anleger bei der Rückzahlung oder eben ab dem Stichtag während der Laufzeit die im Kurs gestiegenen Aktien wählen wird. Man kann es auch etwas salopp formulieren: Im Aufschwung dabei und im Abschwung fein raus. Selbst Profis wie zum Beispiel führende Dachfondsmanager und institutionelle Investoren greifen daher gern auf Wandelanleihen zurück, um die Aktien-Anleihen-Quotensteuerung im Depot dynamischer zu gestalten. 
Im Aufschwung dabei und im Abschwung fein raus.”
HANSAWELT: Worin liegt der Vorteil von Wandelanleihen? 

Zimmer: ​Ein wesentlicher Vorteil von Wandelanleihen ist, dass ich das Markt Timing – also wann ich Anleihen höher gewichten sollte und wann Aktien – nicht mehr selbst steuern muss, sondern die Wandelanleihe dies für mich automatisch übernimmt. Ich kann also gerade bei turbulenten Marktphasen, wie wir sie aktuell erleben, über Wandelanleihen weiter in Aktien investieren, da ich im Falle einer Korrektur nach unten durch den Bond- Floor immer stärker abgesichert bin. Somit sind Wandelanleihen erheblich schwankungsärmer als die jeweiligen Aktien der Emittenten. Laufen diese aber gut, bin ich als Anleger dennoch in Teilen mit dabei. Es gibt die Faustregel, dass man im Durchschnitt etwa ein Drittel des Abschwungs mitnimmt und rund zwei Drittel des Aufschwungs. Diese Eigenschaft von Wandelanleihen nennt man Konvexität und bietet Anlegern ein sehr vorteilhaftes Chance-Risiko-Profil. 

HANSAWELT: ​​Gibt es auch Nachteile? 

Zimmer: ​Nachteile bei Wandelanleihen sind in der Regel die niedrigen oder sogar negativen Renditen: Anders als zum Beispiel bei Nachranganleihen, wo man aktuell noch immer im Durchschnitt knapp vier Prozent Kupon bekommt, darf man nicht mit Ausschüttungen rechnen. Daher eignen sich Wandelanleihen nicht für Anleger, die stabile Ausschüttungen erzielen möchten. Zudem sind Wandelanleihen in der Regel nur in großen Stückelungen erhältlich, sodass mitunter 250.000 Euro für einen Anteil bezahlt werden müssen. Anleger, die sich hier ein diversifiziertes Portfolio aufbauen möchten, müssen schon über sehr große Investitionssummen verfügen. Daher bietet es sich an, in diese Anlageklasse über einen Fonds wie den ARAMEA Balanced Convertible (WKN A0M2JF) zu investieren. Das hat auch den Vorteil, dass man sich nicht selbst um die Ausübung des Wandlungsrechts kümmern muss, sondern dies in die Hände des Fondsmanagements legen kann. Verpasst man den Wand- lungstermin, bekommt man zwar sein Geld wieder, im Falle gut gelaufener Aktien aber leider nicht mehr als das. 
“Wandelanleihen-Fonds haben erhebliche Vorteile gegenüber defensiven Mischfonds klassischer Prägung, da sie nicht nur automatisch auf Marktveränderungen reagieren.”
HANSAWELT: Ihr Fazit?

Zimmer: ​Insgesamt halte ich Wandelanleihen für eine der spannendsten Anlageklassen im derzeitigen Umfeld – und dies gerade auch für Anleger, denen ein Aktienengagement auf den aktuell wieder erreichten Niveaus zu risikoreich erscheint. Auch haben Wandelanleihen-Fonds aus meiner Sicht erhebliche Vorteile gegenüber defensiven Mischfonds klassischer Prägung, da sie nicht nur automatisch auf Marktveränderungen reagieren, sondern in der Regel auch deutlich kostengünstiger sind. Da der defensive Mischfonds lange Zeit der absolute Liebling der deutschen Investoren war, hoffe ich sehr darauf, dass Wandelanleihen nun auch als vorteilhaft erkannt werden.  

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