STRATEGIE

STRATEGISCHE PARTNERSCHAFT: KNOSPE ODER BLÜTE?

Eine Blume zeigt ihre wahre Schönheit erst, wenn sie die Freiheit hat, entfaltet zu werden. HANSAINVEST und Greiff haben ihre Visionen in der strategischen Partnerschaft „PartnerLOUNGE“ gebündelt. Die HANSAWELT im Interview mit Udo Wedler, Vorstand der Greiff AG.

HANSAWELT: Herzlich willkommen an Bord. Im Januar ist offiziell der Startschuss für unsere strategische Partnerschaft gefallen. In drei Sätzen: Was ist die PartnerLOUNGE?

Udo Wedler: 1. Ehrliches Consulting für eine Partnerschaft auf Augenhöhe. 2. Individuelle Strategien von U wie Umbrella bis V wie Vertrieb. 3. Ein hohes Maß an digitaler Verzahnung aller Systeme zur zielgerechten Umsetzung der festgelegten Maßnahmen.

HANSAWELT: Was heißt das nun konkret?

Wedler: Die PartnerLOUNGE bietet ihren Partnern einen Rundum-Service. Dies umfasst alle wesentlichen Schritte von der Auflage eines Fonds über die Administration, die Outsourcing-Dienstleistung eines vollregulierten 32er-Asset-Managers sowie Risiko-Controlling inklusive eigener Datenbank und eigenem Handelsdesk. Des Weiteren stehen ein Fondsanalysehaus und ein komplettes Vertriebs- und Marketingteam für Vermarktungsaktivitäten zur Verfügung. Investoren finden in der PartnerLOUNGE Fondsstrategien ausgesuchter Fondsboutiquen und damit einen gezielten Zugang zu meist noch unbekannten und uniquen Strategien.

HANSAWELT: Sehen Sie sich als Konsolidierer?

Wedler: Wir sehen uns als Dynamisierer. Die Herausforderungen für Fondsboutiquen sind immens. Statt sich allein durchzusetzen, wäre es für Boutiquen leichter, durch Kooperationen zu wachsen. Allerdings scheitern Zusammenschlüsse oft an den unterschiedlichen Interessen der Gründer. Mit unserer PartnerLOUNGE bieten wir Boutiquen an, eigenständig zu bleiben, aber strukturell zu kooperieren und ihre Expertise einzubringen. Das Ergebnis sind schlanke und effiziente Strukturen. Die Fondsboutique kann sich auf ihre Kernkompetenz fokussieren – wir kümmern uns um den Rest. Unsere Missionen „Alle Freiheit dem Asset-Manager“ (HANSAINVEST) und „Wir gestalten, entfalten und schätzen Fonds und Macher“ (Greiff) stehen sinnbildlich für unseren Anspruch in der PartnerLOUNGE.

„Die PartnerLOUNGE bietet Fondsboutiquen einen Rundum-Service"

HANSAWELT: Warum der Fokus auf Fondsboutiquen?

Wedler: Die Fondsbranche steht vor einer Fülle an Anforderungen und Regulierungen. Ein Portfoliomanager in einem großen Asset-Management-Haus kann sich im starren Rahmen des Konzerns auf seine Fondsstrategie konzentrieren. Für eine Fondsboutique bringen neue Regeln dagegen meist eine Fülle von neuen Anforderungen mit sich, die die gewonnene Freiheit im Asset-Management wieder einschränken. Neben den vielen Regulierungen sind es oft auch administrative Herausforderungen und so gut wie immer die Vermarktung des Fonds.

HANSAWELT: Wie genau sieht die Unterstützung aus, die Sie den Fondsboutiquen anbieten?

Wedler: Nehmen wir das aktuelle Beispiel der Offenlegungsverordnung der EU zum Thema Nachhaltigkeit. Erste Anforderungen müssen ab dem 10. März umgesetzt werden. Dabei reicht es erst einmal aus, die Nachhaltigkeitsrisiken zu definieren, was die KVG pauschal übernimmt. Wir haben mit unseren PartnerLOUNGE-Partnern bereits interne Webinare und Gespräche geführt um zu zeigen, was auf sie zukommt und wie sich jeder Schritt für Schritt vorbereiten kann, um am Ende die bestmögliche Einstufung zu erhalten. Oft sind es Kleinigkeiten, die helfen. Gleichzeitig sind wir als Einkaufsgenossenschaft für die Partner in der Lage, teure Systeme wie ESG-Datenbanken oder Reports gemeinsam zu nutzen. Dadurch können sich auch kleinere Boutiquen diesen Herausforderungen stellen. Einen Fonds zum Beispiel als Impact Investment nach Artikel 9 zu klassifizieren, ist für eine Fondsboutique eine Herausforderung, die weit über den täglichen Managementablauf hinausgeht.

HANSAWELT: Wie läuft die Zusammenarbeit mit den Fondsboutiquen in der PartnerLOUNGE ab?

Wedler: Wir agieren auf Augenhöhe mit unseren Partnern. Im ersten Schritt sprechen wir über Geschäftsmodelle, Visionen und Kernkompetenzen. Darauf bauen wir dann auf. Wir machen konkrete Vorschläge für administrative Abläufe, Gestaltung und Inhalte von Informationsmedien wie Prospekte und Präsentationen, Webinarstrukturen, Medienpakete und Ghostwriting. Unser Herzstück ist unsere digitale Aufstellung. Unsere Daten werden alle digital erfasst und anschließend durch den Vertrieb qualifiziert, sodass wir unsere Kundensegmente je nach Interessen individuell ansprechen können. Darauf bauen wir abgestimmte Kampagnen, analysieren diese und werten sie aus. Es sind viele kleine Rädchen, die ineinandergreifen müssen, um einen nachhaltigen Erfolg zu erzielen. Nicht jeder Fonds, jede Fondsboutique ist in der gleichen Position oder hat das gleiche Ziel. Deshalb gibt es bei uns auch nicht „one fits all“. Die PartnerLOUNGE bietet drei Modelle: Showroom, Spotlight und Professional.

HANSAWELT: Worin unterscheiden sich die drei Modelle?

Wedler: Es handelt sich nicht um eine Abstufung wie Bronze, Silber und Gold, sondern dient als Einordnung, wo der Fonds aktuell steht, um gemeinsam realistisch zu planen. Es ist zum Beispiel nicht zielführend, einem Fonds, der gewisse Hygienefaktoren noch nicht erreicht hat, direkt ins Spotlight zu stellen, um anschließend ständig darüber zu diskutieren, warum so
wenig Asset-Zufluss erfolgt ist. Wir stellen gezielt für jeden Fonds in der PartnerLOUNGE individuell die notwendigen Dominosteine auf. Wann die Dominosteine umfallen und ihre Dynamik entfalten, hängt vor allem davon ab, wie viele Investoren solche Strategien gerade suchen oder wie klar der Fonds mit seinen Kennzahlen überzeugen kann. Deshalb verstehen wir uns als Dynamisierer.

“Unser Herzstück ist unsere digitale Aufstellung“

HANSAWELT: Welche Kosten fallen für die Fondsboutiquen an, mit denen Sie zusammenarbeiten?

Wedler: Wie bereits erwähnt, wollen wir auf Augenhöhe mit dem Partner fair und partnerschaftlich zusammenarbeiten. Dies gilt auch für die Konditionen. Es gibt nicht die „one fits all“-Kondition. Wichtig ist uns, dass beide Partner vom Erfolg profitieren. Wir unterstützen unsere Partner bei vielen Kosten rund um das Fondsgeschäft als Einkaufsgenossenschaft. Dadurch können wir oft bessere Konditionen erreichen, die wir transparent an die Partner weitergeben möchten. Unsere Vergütung richtet sich meist nach dem Erfolg des Asset-Wachstums. Entscheidend ist, für welche Bausteine sich unser Partner entscheidet. Die PartnerLOUNGE agiert als KVG, als ausgelagerter Asset-Manager mit oder ohne Handelsdesk und/oder als Vertriebsstelle.

FONDSPARTNER  DER PARTNERLOUNGE

Aktienfonds für Beteiligungsunternehmen
Der Zukunftsfonds
ALPORA Global Innovation
Varios Flex Fonds
WKN
A2PE00 / A2JQJC
A2DTM6
A2AJHH / A2AJHJ  
A0NFZQ / A2PS2A  
Auflagedatum
22.05.2019/02.01.2019
01.11.2017
11.07.2016
20.05.2008/13.11.2019
Fondsvermögen
14,7 Mio. Euro
17,8 Mio. Euro
19,5 Mio. Euro
72,5 Mio. Euro
Mehr Informationen
afb-fonds.de
der-zukunftsfonds.de
alpora.com
pecunia-gmbh.de