STRATEGIE

WASSERSTOFF: DER SCHLÜSSEL ZUR ENERGIEWENDE

Finanzprodukte aus dem Bereich der Erneuerbare Energien konzentrierten sich bislang in erster Linie auf Investitionen in Solar- und Windkraftanlagen. Dabei stellt die Nutzung von „grünem Wasserstoff“ den Schlüssel zur Energiewende dar und ist für eine klimaneutrale Gesellschaft unerlässlich. Seit Ende 2020 steht Anlegern erstmals ein spezieller Investmentfonds für Wasserstoff-Unternehmen zur Verfügung.

Wasserstoff ist das häufigste chemische Element im Universum, Bestandteil des Wassers und beinahe aller organischen Verbindungen. Die Nutzung von Wasserstoff ist eine bewährte Technologie, die seit mehr als einhundert Jahren bekannt und sicher ist. Durch die enorme Energiedichte ergeben sich Einsatzmöglichkeiten in unterschiedlichsten Bereichen. Gerade der energieintensiven Chemie- und Stahlindustrie bietet Wasserstoff die Chance, die gesetzten Emissionsziele bis 2050 zu erreichen. Auch für die Verkehrs- und Transportbranche ist die Nutzung von Wasserstoff von Bedeutung, um den hohen Energiebedarf von LKWs, Flugzeugen und Schiffen zu decken. Wasserstoff kann direkt oder in Strom gewandelt durch Brennstoffzellen genutzt werden.

Nach Einschätzung des Hydrogen Council, einer globalen Initiative führender Energie-, Verkehrs- und Industrieunternehmen, bietet die Wasserstoff-Technologie ausgezeichnete Chancen im Cleantech-Bereich: Bis 2030 wird dieser Markt bis zu 150 Milliarden US-Dollar Umsatz erreichen.

Klimafreundliche Nutzung von Wasserstoff

Allerdings stellt nur „grüner Wasserstoff“ eine klimafreundliche Alternative zu fossilen Energieträgern wie Erdöl, -gas und Kohle dar. „Grauer Wasserstoff“ bezeichnet herkömmlichen Wasserstoff, der meist aus dem Methan des Erdgases gewonnen wird. Dabei werden große Mengen an CO2 emittiert. „Blauer Wasserstoff“ bewirkt eine Abspaltung und langfristige Speicherung von CO2. Aufgrund der Lagerproblematik ist auch dieser Wasserstoff keine klimafreundliche Lösung. Eine echte Alternative bietet jedoch „Grüner Wasserstoff“: Hier wird der genutzte Strom vollständig aus erneuerbaren Energien bezogen, um klimafreundlichen Wasserstoff zu erzeugen.

Die Vorteile liegen auf der Hand: „Grüner Wasserstoff“ ist sicher und sauber. Es entstehen bei Transport und Lagerung keine Verluste. Darüber hinaus kann die vorhandene Infrastruktur, beispielsweise Gasnetze, genutzt werden.

Klimaziele erreichen

Ziel der Bundesregierung ist es derzeit, bis 2030 die Treibhausgas-Emissionen um mindestens 55 Prozent gegenüber dem Niveau von 1990 zurückzufahren; bis 2050 soll Deutschland weitgehend treibhausgasneutral sein. Deshalb bezeichnet auch Svenja Schulze, amtierende Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, die Nutzung von Wasserstoff als alternativlos. Entsprechend beschloss die Bundesregierung 2020 eine Wasserstoffstrategie mit Investitionen in Höhe von neun Milliarden Euro. Die Wasserstoffstrategie der Europäische Union verfolgt unter anderem das Ziel, bis 2050 rund ein Viertel (24 Prozent) des Energiebedarfs durch Wasserstoff zu decken. In den USA, in China und Japan steht Wasserstoff bereits seit einigen Jahren ganz oben auf der Energie-Agenda.
Wasserstoffstrategien: alle führenden Nationen sind dabei
Europäische Union: Wasserstoffstrategie der EU-Kommission von Juli 2020 unter anderem mit dem Ziel, dass Wasserstoff 2050 24 Prozent des Energiebedarfs decken soll
Deutschland: Wasserstoffstrategie der Bundesregierung von Juni 2020 u. a. mit Investitionen von neun Mrd. Euro
Frankreich: Wasserstoffstrategie der Regierung von September 2020 unter anderem mit Investitionen in Höhe von 7,2 Mrd. Euro und dem Ziel, 6,5 GW Elektrolyse-Kapazität aufzubauen
Japan: „Basic Hydrogen Strategy“ des Ministry of Economy, Trade and Industry von 2017 unter anderem mit dem Ziel, Wasserstoff-Weltmacht zu werden
China: Der „Innovation action plan for energy technology revolution (2016 - 2030)” sieht unter anderem vor, bis 2025 rund 40.000 Fahrzeuge mit Brennstoffzellen zu betreiben
Australien: „National Hydrogen Australia“ unter anderem mit dem Ziel, Major Player im Wasserstoff-Sektor zu werden
USA: Der heutige Präsident Biden veröffentlichte bereits im Juli 2020 einen Plan für Investitionen in Höhe von zwei Billionen US-Dollar für Clean Energy unter anderem für die Förderung von klimaneutral produziertem Wasserstoff
Mit Wasserstoffwerten in die Zukunft investieren

Auch wenn die klimafreundliche Nutzung des Wasserstoffs derzeit eines der wichtigsten Themen im Energiebereich darstellt, gab es bislang wenig interessante Angebote im Anlagebereich. Zwar enthielten einige Fonds auch Wasserstoffwerte. In erster Linie mussten Anleger jedoch in einzelne Unternehmen investieren, wenn sie gezielt in diesem Bereich ihr Geld anlegen wollten. ETFs oder klassische Themenfonds standen nicht zur Verfügung.

Auf das vorhandene Interesse hat die Grünes Geld Vermögensmanagement GmbH reagiert. Das Aschaffenburger Finanzdienstleistungsunternehmen beschloss Anfang 2020, gemeinsam mit der HANSAINVEST aktiv zu werden und den ersten Wasserstoff-Fonds selbst aufzulegen. Seit 15. Dezember 2020 steht der Fonds GG Wasserstoff (WKN: A2QDR5) zur Verfügung.

„Viele unserer Kunden interessieren sich für Investments im Bereich Wasserstoff. Dieser Nachfrage wollten wir mit einem adäquaten Produkt begegnen. Mit unserem Wasserstoff-Fonds bieten wir die Möglichkeit, professionell zu investieren. Unsere Anleger können nun endlich von diesem komplexen technischen Thema profitieren“, sagt Gerd Junker, Geschäftsführer der Grünes Geld Vermögensmanagement GmbH.

Der Fonds ist breit gestreut und investiert aktiv weltweit entlang der gesamten Wertschöpfungskette des „grünen Wasserstoffs“. Der Fonds umfasst also beispielsweise Small und Mid Caps des reinen Wasserstoff-Sektors (Pure Player) sowie etablierte große Unternehmen, die die Transformation zur Wasserstoff-Gesellschaft unterstützen, aber auch in anderen starken Märkten aktiv sind (Blended Player). Dies sind vor allem Unternehmen, die Produkte, Technologien und Dienstleistungen anbieten, die die Entwicklungen zur Nutzung von „grünem Wasserstoff“ unterstützen. Das können Unternehmen für Brennstoffzellentechnologie oder Industriegase sein oder Anbieter von Strom aus erneuerbaren Energien. Durch die geringe Korrelation der einzelnen Unternehmen bietet der Fonds eine hohe Diversifikation. Mögliche Investitionsziele des Fonds können Pure Player wie Ballard Power oder Nel Hydrogen sein oder Blended Player wie Hexagon Technologies oder Air Liquide. Aus dem Mobilitätsbereich kommen Wasserstoff-Vorreiter wie Toyota oder Hyundai in Betracht.

Mit langjähriger Expertise zum ersten eigenen Fonds

Mit GG Wasserstoff haben die Nachhaltigkeitsvisionäre von Grünes Geld ihren ersten eigenen Fonds aufgelegt. Das Unternehmen verfügt jedoch bereits über eine weitreichende und langjährige Expertise im Bereich der ethisch-ökologischen Geldanlagen und hat sich dabei besonders als Spezialist für Anlagen im Bereich der erneuerbaren Energien einen guten Ruf erarbeitet. Die Gesellschafter Gerd und Carmen Junker verbinden dabei ihre finanzwirtschaftliche und technologische Kompetenz mit ihrer persönlichen Motivation, aktiv zu einer gelingenden Energiewende beizutragen.

Die Grünes Geld Vermögensmanagement GmbH investiert weltweit in Wertpapiere, die ökologische, soziale oder ethische Ziele verfolgen. Ziel ist es, durch ein aktives Management von ausgewählten Investments einen angemessenen Gewinn zu erwirtschaften. Im Sinne einer nachhaltigen Vermögensverwaltung steht dabei die mittel- bis langfristige Optimierung der Gewinne im Vordergrund.