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RENDITEN ABSEITS DER ENTWICKELTEN
MÄRKTE​

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Während im vergangenen Jahrzehnt noch die G-7-Staaten die größten Volkswirtschaften bildeten, haben die Schwellenländer mit einem Anteil von knapp 45 Prozent an der globalen Wirtschaftsleistung mittlerweile die Dominanz der Industrieländer deutlich übertroffen. Dieser Trend dürfte sich in Zukunft fortsetzen.

Asien hat sich zur globalen Drehscheibe für Innovationen und Technologie entwickelt. Die größte Produktion von Elektrofahrzeugen und Batterien findet mittlerweile in China statt. Bei der Kommunikation und Netzwerktechnologie dominieren Taiwan, Korea und China. Der größte Teil der weltweiten Chipproduktion findet ebenfalls in Asien statt. Dagegen zählt Lateinamerika zu den wichtigsten Bergbauregionen der Welt: Hier liegen immense Vorkommen kritischer Mineralien und es gibt reiche Lagerstätten von Elementen und seltenen Erden, die für die moderne Technologie unverzichtbar sind. Osteuropa wiederum zählt weltweit zu den drei größten Autoproduzenten pro Kopf. Dieser Boom macht die Region zu einem attraktiven Standort für die Automobilindustrie und ihre Zulieferer. Auch der technologische Fortschritt hat Einzug gehalten: Mit einem Wirtschaftswachstum von 2,9 Prozent liegt Osteuropa deutlich über dem europäischen Durchschnitt von 1,4 Prozent.

Die Emerging Markets konnten in den vergangenen zehn Jahren nicht mit der Performance der entwickelten Märkte mithalten. Das spiegelt sich in den unterschiedlichen Entwicklungen beim Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) wider. Mit einem KGV von 21 ist der US-Aktienmarkt der teuerste unter den entwickelten Märkten, während der Bewertungsabschlag der Emerging Markets mittlerweile auf Gesamtmarktsicht circa 50 Prozent beträgt.

Fundamentale Daten im Vergleich


Entwickelte Märkte
Ermerging Markets
Osteuropa
Asien
Lateinamerika
KGV
18,3
12.0
7,0
13,4
9,2
BIP-Wachstum
1,7
4,5
2,9
5,2
2,0

Quelle: MSCI, Internationaler Währungsfonds

Blickt man auf Osteuropa, sieht man einen regelrechten Aktienboom mit Kursgewinnen von mehreren Hundert Prozent in den Jahren 2003 bis 2007. Der darauffolgende Abschwung durch die Finanzkrise ließ die Kurse deutlich zurückfallen. Doch seit zwei Jahren steigen sie teilweise sogar stärker als an der Nasdaq. Dennoch sind Aktien aus Osteuropa mit einem KGV von sieben deutlich günstiger als in Westeuropa.
Eine weitere Performance-Perle ist Vietnam. Seit den 1990er-Jahren öffnet sich das Land immer weiter der Marktwirtschaft und zieht seitdem Milliarden ausländischer Investitionen an. Dadurch hat sich Vietnams Wirtschaft in den vergangenen zehn Jahren mit einem durchschnittlichen BIP-Wachstum von rund sechs Prozent pro Jahr rasant entwickelt. Weitere Rendite-Perlen sind Indien und der Nahe Osten, hier ganz vorn dabei Saudi-Arabien.

 Vorteile für aktive Fondsmanager in Emerging Markets

Je ineffizienter ein Aktienmarkt, desto besser die Voraussetzungen für aktive Fondsmanager, die eine deutliche Outperformance erzielen können. Dies gilt insbesondere für Spezialisten für Osteuropa und Vietnam.

Der Amundi MSCI Eastern Europe Ex Russia ETF auf Osteuropa erzielte in den vergangenen fünf Jahren eine annualisierte Rendite von 2,97 Prozent p. a., während der Durchschnitt der aktiven Fonds 7,09 Prozent p. a. erreichte. Top-Fondsmanager erzielten in diesem Zeitraum Renditen von mehr als 13 Prozent im Jahr und damit einen Mehrertrag von jährlich zehn Prozentpunkten.

Vergleich ETF und aktiver Osteuropa-Aktienfonds

Der Xtrackers FTSE Vietnam Swap UCITS ETF erzielte in den vergangenen fünf Jahren ein Minus von 1,78 Prozent im Jahr, während aktive Fonds deutlich im Plus mit Renditen von über 13 Prozent p. a. liegen.

Vergleich ETF und aktiver Vietnam-Aktienfonds

Bei den Emerging Markets als gesamte Region ist die Rendite der aktiven Fondsmanager nahezu identisch mit der von ETFs. Im Schnitt liegt sie bei 3,8 Prozent im Jahr. Aktive Fondsmanager erreichen aber eine Outperformance von 0,5 Prozentpunkten. Auch hier können aktive Manager deutlich besser performen und Renditen von über sieben Prozent p. a. erzielen.

So bildet die Haberger Unternehmensgruppe das Segment ab

Emerging Markets sind trotz der unterdurchschnittlichen Wertentwicklung in den vergangenen Jahren ein beständiger Baustein im Portfolio. Doch anstatt in breit gestreute Emerging-Markets-Fonds zu investieren, setzt Haberger auf eine direkte Investition in einzelne Länder- und Teilregionen-Fonds. Wie die Beispiele aus Osteuropa und Vietnam zeigen, kann diese aktive Selektion zu einer deutlichen Outperformance im Vergleich zu breiten EM-Marktindizes führen. Und es besteht weiteres Renditepotenzial: Steigen die Kurse nicht, werden die Bewertungen weiter sinken und es wird früher oder später einen Ausbruch geben, denn Emerging Markets machen nur ein Zehntel der Marktkapitalisierung aus. Wenn also Anlagen in Höhe von zehn Prozent aus den entwickelten Märkten in die Emerging Markets umgeschichtet werden, könnte dies zu einer Verdoppelung führen.

THOMAS POLACH
hat mehr als 20 Jahre Erfahrung bei der Fondsauswahl und im Portfoliomanagement. Er war von 2001 bis 2011 als Director of Research beim Analyse-Unternehmen FWW tätig. Danach leitete er das Mandatsmanagement für institutionelle Anleger im Bereich Multi-Asset-Strategien bei einem deutschen Vermögensverwalter. Seit 2017 ist er für die Haberger Gruppe tätig, wo er das Asset-Management des H1 Flexible Top Select und H+ Top Select Opportunities sowie das Portfoliomanagement der Haberger Unternehmensgruppe verantwortet.